Irgendwann kommt die Frage in fast jeder Beziehung auf:
„Wäre er/sie auch ein guter Vater/eine gute Mutter?“
Eine aktuelle Studie hat eine wichtige Eigenschaft von guten Eltern untersucht: die Fähigkeit oder Bereitschaft in einer Beziehung auf den anderen einzugehen.
Die Forschungsfrage lautete:
„Besteht ein Zusammenhang zwischen der Liebesbeziehung der Eltern und der Art und Weise, wie sie sich um ihre Kinder kümmern?“
Erstmals wurde die Sorge füreinander in einer Liebesbeziehung und der Erziehungsstil der Eltern gleichzeitig untersucht.
STUDIE
Untersucht wurden die Beziehungen bei 125 Paaren mit Kindern im Alter von 7 bis 8 Jahren hinsichtlich dreier Aspekte:
- Art der Paarbindung
- Erziehungsstil der Eltern mit ihren Kindern
- Sensibilität im Umgang miteinander (Fähigkeit sich auf die Bedürfnisse des anderen einzustellen)
ERGEBNIS
Die Forscher konnten zeigen, dass die Fähigkeiten, die ein Mensch braucht, wenn er sich um seinen Partner kümmert, die gleichen sind, die er braucht, um seine Kinder großzuziehen.
Wenn eine Person sich auf jemanden einstellen kann, um den sie sich kümmert, dann kann sie das offenbar auch in anderen Beziehungen.
AUSBLICK
Das Team würde zukünftig gerne untersuchen, wie die Sorge für andere Menschen und für die eigenen Kinder bei Menschen in anderen Familienstrukturen zusammenhängen.
Es soll untersucht werden, inwiefern die Fähigkeit eines Menschen, auf die Bedürfnisse anderer einzugehen, in einer Beziehung verbessert werden kann, sodass auch seine anderen Beziehungen davon profitieren.
Diese Erkenntnisse könnten als Grundlage dienen für ein Selbsthilfeprogramm, mit dessen Hilfe Menschen ihre sozialen Beziehungen verbessern können. So könnte es sein, dass jemand, der übt, sensibel zu sein und auf seinen Partner einzugehen (z.B. ihm aufmerksam zuzuhören und tatsächlich über die Perspektive des anderen nachzudenken) diese Fähigkeiten ausbaut und deshalb auch besser mit seinen Kindern umgehen kann.
Quelle:
Millings et al. Personality and Social Psychology Bulletin, Dez 2012