Kopfschmerzen sind für viele Menschen ein nicht kontrollierbares Leiden, das gelegentlich oder regelmäßig auftreten kann.
Wenn es mal wieder so weit ist, stellen schmerzlindernde Mittel oftmals die einzige Möglichkeit dar, den Tag halbwegs gut zu überstehen. Was aber, wenn der Schmerz im Kopf fokal pulsiert, man auf Geräusche und Licht empfindlich reagiert oder andere Begleiterscheinungen wie Übelkeit auftreten? Dann liegt es sehr nahe, dass es sich nicht mehr nur um „reine“ Kopfschmerzen, sondern um eine Migräne handelt. Gutgemeinte Ratschläge wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder das Spazieren an der frischen Luft sind dann nicht mehr ausreichend oder wirken sogar, wie im letzteren Fall, nachteilig auf das Befinden.
Wenn Kopfschmerzen und Migräne keine pathologischen Ursachen haben, sind häufig Gefäßkrämpfe außer- und innerhalb des Schädels der physiologische Hintergrund. Migränepatienten spüren erste Anzeichen bereits Stunden vor dem Anfall, oft in Begleitung mit Wetterumschwüngen oder der Periode und gehen davon aus, dass es sich dabei um die Auslöser für die Anfälle handelt. In der Tat stellen diese äußeren Faktoren häufig nur einen kleinen Anlass dar, der genügt, um heftige Reaktionen hervorzurufen, die an anderer Stelle ihren Ursprung haben.
Es kommt nicht selten vor, dass Migränepatienten perfektionistische Züge besitzen, die dem Patienten nicht direkt bewusst sind, weil sie nur situationsabhängig auftreten und er sich nach außen angepasst zeigt. Das zuweilen unterdrückte Streben nach Perfektion kann zu inneren Verspannungen und Verkrampfungen führen, die nach innerer Entladung drängen. Ein fordernder Job oder kräftezehrende Familienverhältnisse können einem Menschen viel abverlangen und zum Wunsch nach Ruhe und persönlicher Entfaltung führen, sodass die Migräne ein Fluchtversuch aus dem Alltagsstress darstellt.
Die Hypnosetherapie kann ein Weg aus dieser Schmerzspirale sein.
Die integrative tiefenpsychologische Behandlung in der Hypnose bietet die Möglichkeit einer dauerhaften Befreiung aus der Migräne und knüpft an einer psychischen Herkunft der Migräne an. Da diese Methode ganz andere Möglichkeiten eröffnet, ist sie abzugrenzen von anderen psychotherapeutischen Verfahren. Dem Patienten kann die psychische Ursache seiner Migräne durch einen Versuch verdeutlicht werden, indem ein in Hypnose hervorgerufener, kurzer Anfall ausgelöst wird, der unter den gleichen Bedingungen kurz darauf wieder verschwindet. Die Symptomatik der Migräne kann unter Hypnose also „auf Abruf“ aktiviert und wieder deaktiviert werden. Über suggestive Verfahren in der Hypnose werden Migräneanfälle auf diesem Wege zielgenau und oftmals erfolgreich behandelt. Im Verlaufe der Therapie werden weitere Methoden angewandt, die sich mit der auslösenden Grundhaltung befassen. Autogenes Training jedoch kann eine gute unterstützende Maßnahme seitens des Patienten sein, die den Therapieverlauf beeinflusst.
In jedem Falle ist eine Hypnotherapie eine nebenwirkungsfreie und vielversprechende Alternative für migränegeplagte Menschen, denen bisher nichts geholfen hat und die zur Schonung ihrer Gesundheit auf weitere starke Medikamente verzichten wollen.
Quellenhinweis: Meinhold, W. J. (2015). Das große Handbuch der Hypnose. Theorie und Praxis der Fremd- und Selbsthypnose. ML Verlag in der Mediengruppe Oberfranken.
Hinweis: Der oben genannte Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Psychologen, Arzt oder Therapeuten und ist nicht zur Selbsttherapie/-behandlung geeignet.